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Vor einigen Jahren (1997) breitete sich das erste Command & Conquer auf der Macintosh–Plattform
aus. Das Spiel von Westwood Studios genoss damals große Beliebtheit. In der Zwischenzeit hat sich die Spieleschmiede darum
bemüht, unzählige Nachfolger des Spielerenners auf den PC und die Konsolen zu entwickeln, und kurz nachdem
Electronic Arts die Westwood Studios aufkaufte, erblickte das letzte Projekt des kleinen Softwarehauses Command and Conquer
– Generäle das Licht der Welt.
Das Erscheinungsbild
Command & Conquer: Generäle kommt auf einem DVD-Datenträger. Beim Spielen muss diese DVD im Laufwerk des
Rechners sein. (echt komisch!?!) Die Installation geht ziemlich rasch vonstatten: Sobald man die DVD einlegt, wird man
durch ein einfaches Findern‐Fenster aufgefordert, den C&C–Ordner manuell auf die Festplatte zu kopieren.
Gleich nach dem Kopiervorgang kann man loslegen.
Erste Eindrücke
Nach den üblichen Credits von EA, Aspyr und dem C&C Intro erscheint das Menü. Dieses wird von einer kleinen
Hintergrundszene animiert, die Truppen der Westlichen Allianz darstellt, die gegen die Internationale Befreiungsgruppe
kämpfen. Das Menü ist recht einfach gehalten, und so gibt es neben Einzelspieler– , Mehrspieler– und
dem Optionenmenü nur wenig Auswahl. Im Einzelspielermenü kann man zwischen der Westlichen Allianz, dem
Asiatischen Pakt und der Internationalen Befreiungsgruppe (IBG) wählen, sowie einen selbst organisierten Krieg gegen
die KI starten. Das Mehrspielermenü ist schlicht und einfach: Entweder LAN oder Gameranger, denn Netzwerkspiele mit
Windows–Kollegen sind nicht möglich.
Die Kampagnen
Eine richtig sattelfeste Story bietet Generäle nicht, aber jeder Command & Conquer Fan ist dessen bewußt.
Die Art von Generäle ist, Dinge in die Luft zu jagen, und man hat viele Gelegenheiten, um es zu tun. Bei den Kampagnen
kann man zwischen drei Schwierigkeitsstufen wählen, wobei das leichteste für Strategiefans nichts Besonderes ist. Die
schwerste von den Optionen ist sehr anstrengend, auch für Erfahrene, aber nicht unmöglich. Bei jedem
Missionsbeginn sind kleine Briefingvideos während dem Ladevorgang zu sehen, die ein wenig die Lage der Story
erklären. Zu Beginn von jeder Mission sieht man kurze In–Game Videos, die in Echtzeit von der Engine gerendert
werden, und spektakuläre Effekte und Bombardements zur Geltung bringen, bevor man in den Krieg gesendet wird.
Generäle & Veteräne
In Generäle ist man ein General. Gesellschaft leistet dem Spieler ein Punktesystem, das mit dem Erfahrungszuwachs des
Spielers mehrere Fertigkeiten freischaltet, die das Leben des Generals um einen Tag verlängern können (so wie
Scharfschützen, Fallschirmspringer, Artillerie usw.). So kann man nach einem hart erarbeiteten Erfahrungspunkt neue
Einheiten bauen oder Fallschirmspringer vom Himmel regnen lassen, bzw. die Geldzufuhr des Gegners mit der Artillerie
ausschalten. Im späteren Spiel werden dann auch Spezialwaffen freigeschaltet (wie die Säurebombe, Scuds und die
Partikelkanone). Nicht nur der Spieler, sondern auch die Einheiten können Veteranpunkte gewinnen, umso mehr
gegnerische Einheiten ausgeschaltet werden. So können sie sich in einem fortgeschrittenen Veteranstadium selbst
heilen⁄reparieren und richten mehr Schaden an.
Die KI
Nicht immer kann man sich auf die eigenen Einheiten verlassen, denn es ist schon öfter passiert, dass wenn sie unter
Beschuss waren, nicht von alleine auf das Feuer geantwortet haben. Dies kann einigen Einheiten leicht zum Verhängnis
werden, überhaupt dann, wenn die Infanterie vor einer Flugabwehrflak stehen.
Resourcen
Neulich haben Strategiespiele immer mehr eine Tendenz zum reinen Resourcenkampf, dies ist zum Glück nicht der Fall:
Die einzigen Resourcen die man braucht, sind meistens neben der Basis. Allerdings muss man als Spieler des Asiatischen
Pakts oder der westlichen Allianz aufpassen, dass man genug Stromzufuhr hat, um nicht ohne zu bleiben, denn das würde
das Aus der Abwehrkanonen und der meisten Gebäude heißen.
Allianzen & Einheiten
Im Spiel sind drei verschiedene Allianzen vorhanden: Die überall anwesende Westliche Allianz, der Asiatische Pakt und
die Minderheit der Internationalen Befreiungsgruppe (IBG, auf Englisch: GLA).
- Westliche Allianz
Die Westliche Allianz ist die fortgeschrittenste Streitmacht im Spiel. So bietet die WA eine Einheitenfülle an, wo nur
noch die Qual der Wahl übrig bleibt. Die Einheiten der WA sind flink, haben gute Technik und sind stark. Sie sind aber
teuer und man muss sehr gut mit dem zur Verfügung stehenden Geldvorrat klar kommen. Die Westliche Allianz kann
Einheiten wie Bomber, Jagdflugzeuge, Comanche Hubschrauber, Partikelkannonen und Tomahawk–Raketen ihr Eigen nennen.
- Asiatischer Pakt
Der Asiatische Pakt setzt auf Masse. Diese Kultur setzt weniger auf Luftmacht wie die Westliche Allianz, sondern auf
Bodenstreitkräfte und auf die Anzahl. Der AP kann schnell eine gegnerische Basis dem Erdboden gleich machen, und sie
spielen gerne mit dem Feuer. So ist es mit dem AP fast kinderleicht ein hundertköpfiges Heer in kurzer Zeit
herzustellen, und ein Gemetzel ist garantiert. Der Asiatische Pakt setzt auf Flammenwerfer, sehr schwere Panzer, Hacker
(die Geld aus dem Internet stehlen) und ein wenig Flugmacht. Diese höchst nationalistische Kultur hat besonders bei
Panzern eine große Auswahl. Der Asiatische Pakt hat eine extreme Feuerkraft, doch ist es nötig, sie gezielt
einzusetzen, denn der AP ist mit ihrer schweren Bewaffnung träge und langsam.
- Internationale Befreiungsgruppe
Der beste Ausdruck für die Internationale Befreiungsgruppe (IBG) ist unorganisiert. Sie sind Terroristen, die der
Westlichen Allianz und dem Asiatischen Pakt das Leben schwer machen. So setzt die IBG (da sie gar keine Luftmacht haben)
auf Luftabwehr und unterirdische Tunnel, auf Anthraxbomben, gereizte Fußballfans und Toxintraktoren. Die Kampagne der
IBG ist mit Sicherheit die Abwechslungsreichste: Hier und da gilt es, Prominente zu eliminieren oder Dämme zu
zerstören. Dabei setzen sie auf hochsimple Strategien, denn sie benutzen die Wracks auf dem Schlachtfeld, um das Heer
aufzubauen.
Das Spiel Generäle bietet unzählige Möglichkeiten, Strategie auszuüben. So kann man seine Infanterie in
zivilen Häusern barrikadieren lassen, um sich so die Kosten eines Bunkers zu sparen, und Eindringlinge von der Stadt
fern zu halten. Im Übrigen gibt es Minenfelder, Giftanschläge, Intelligence usw. Überdies verfügt
Generals über eine sehr durchdachte Spielbalance - die Völker sind ausgeglichen und es ist, wenn man eine Kultur
beherrscht, möglich, gegen die Westliche Allianz anzutreten, obwohl es unfair erscheinen mag.
Mehrspieler
Der Mehrspielermodus ist leider sehr unstabil und noch sehr fehlerhaft. Manche Benutzer können den Spielen nicht
beitreten, werden rausgeworfen oder das Spiel ruckelt maßlos dahin. Hat man Glück, kann man eine angenehme
Partie mit anderen spielen. Ich persönlich rate ab, gegen den Computer zu spielen, da es wenig Spaß macht und er
ziellos und ohne Kriterien dahinbaut.
Grafik, Sound und Performance
Die Grafik ist atemberaubend. Böden, Gewässer, Bäume und Häuser werden sehr realistisch dargestellt,
die Explosionen und Atompilze sind sehr realitätsnah. Das einzige Manko ist, dass die Infanterie nicht sehr
detailliert ausgefallen ist, aber wahrscheinlich wären dann die Systemanforderungen ins Unmögliche gestiegen. Der
Sound ist auch sehr gut geraten. Einheiten geben wie von klassischen Strategiespielen gewohnt unverwechselbare Kommentare
von sich, und die Flugzeugpiloten schreien "Mayday" beim Absturz.
Generäle läuft generell sehr gut, so gab es nur bei großen Schlachten kleinere Ruckler. Hierbei ist zu beachten,
dass es auf die Einheiten ankommt, viele Panzer setzen dem Computer nicht zu, Einheiten mit Raketen allerdings schon, da
hierbei der Rauch der einzelnen Raketen berechnet werden muss. Command and Conquer läuft selbst auf schwächeren
Computern, hierbei muss man allerdings große Teile des Spieles in 640x480 und der kleinsten Texturqualität spielen.
C&C Generals ist absolut gelungen. Grafik und Gameplay überzeugen und garantieren einen langen Spielspaß.
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